Galloway Rassebeschreibung & Haltung
Vorspann:
Galloways sind eine dominant hornlose Fleischrinderrasse. Sie stammen ursprünglich aus dem Südwesten Schottlands und sind heute auf der ganzen Welt verbreitet. Sie sind friedfertig, genügsam und widerstandsfähig und bringen auch bei naturnaher Haltung eine gute Fleischleistung mit hervorragender Fleischqualität. Galloways haben eine überdurchschnittliche Futterverwertung und einen deutlich niedrigeren Erhaltungsbedarf als intensive Rinderrassen. Galloways sind langlebig, fruchtbar und leichtkalbig, wobei ihre Kälber leicht und von großer Vitalität sind.
Äußeres Erscheinungsbild:
Rahmen:
Galloways sind mittelrahmig. Innerhalb der Rinderpopulation gibt es klein-, mittel- und großrahmig. Die Rahmengröße ist kein Kriterium für die Qualität.
Kreuzbeinhöhe:
mittelrahmige Kuh ausgewachsen um 125 cm
mittelrahmiger Bulle ausgewachsen um 135 cm
Gewicht:
mittelrahmige Kuh ausgewachsen um 580 kg
mittelrahmiger Bulle ausgewachsen um 850 kg
Farbschläge/Farbzeichnungen:
Einfarbig:
schwarz
dun (blond)
rot
Am ganzen Körper pigmentiert. Weiße Flecken werden nur am Unterbauch hinter dem Nabel geduldet. Schwarze Kühe mit mahagonifarbenem Anflug am Körper.
White:
Grundfarbe weiß, optimalerweise sind Maul, Ohren, Augenumrandungen und Füße pigmentiert. Fellflecken bis Handtellergröße sind zulässig. Unterzeichnungen führen zu Punktabzug, werden aber nicht als Farbfehler angesehen.
Belted:
Durchgehend weißer Bauchring ohne weitere weiße Flecken. Weiße Abzeichen an den Füßen sind nicht gestattet. Hautpigmentierungen im Belt sind erlaubt, Fellflecken nicht. Pigmentierungen am Penisschaft sind erlaubt.
Rigget:
Die Tiere sollen am Körper überwiegend pigmentiert sein. Optimal gezeichnete Tiere haben weiße Augentropfen und eine weiße Halskrause.
Farbe/Pigmentierung:
schwarz, dun (blond), rot
Fell:
dichtes, mittelfeines Unterhaar
längeres, gewelltes Oberhaar
Kopf:
kurz und breit
unbedingt hornlos, auch keine Hornansätze
Ohren mittellang, breit, leicht nach vorn aufwärtsstehend mit starkem Behang
Augen groß und ausdrucksstark
Maul breit
Hals und Brust:
voll, breit und tief; Länge passend zur Gesamterscheinung
Körper:
harmonisch proportioniert, fließende Übergänge, kompakt und symmetrisch
Schulter:
geschlossen (ohne Einschnürung) und vollfleischig
Rippen:
lang mit gutem Körperansatz
Rücken:
lang und breit, gerade und fest, gut proportionierter Übergang in die Schwanzpartie
weibl. Tiere dürfen eine leicht erhöhte Schwanzpartie haben
Becken:
gut entwickelt, korrekte Lage und Breite
Keule:
vollfleischig, nicht zu rund mit tiefreichendem Muskelansatz
Beine:
feinknochig, korrekt gewinkelt und gestellt, straffe Fesseln
Gelenke:
fest und trocken
Klauen:
breit und fest
Euter:
fest ansitzend und behaart, vier gleichmäßig entwickelte Euterviertel, Zitzen klein und fein
Hoden:
dem Alter entsprechend entwickelt
Penisschaft:
gerade und fest ansitzend
Eigenschaften, Leistungsmerkmale:
genügsam
widerstandsfähig
langlebig
fruchtbar
leichtkalbig
dominant hornlos
friedfertig
starke Herdenbindung
personenbezogen
ausgeprägte Naturinstinkte
gute Muttereigenschaften
spätreife Rasse bezüglich der körperlichen Entwicklung
Geschlechtsreife ab ca. 5 Monaten
Erstbelegung in der Regel nicht vor 24 Monaten oder 350 kg Lebendgewicht
Fruchtbarkeitsleistung 1 Kalb pro Jahr
Anpaarungen zwischen den unterschiedlichen Farbschlägen sind erlaubt; es wird aber, im Interesse der Reinhaltung der Genetik der einzelnen Farbschläge, ausdrücklich davon abgeraten.
GALLOWAYS, die Robusten
Charakteristische Eigenschaften der Galloways
Galloways sind:
- robust und widerstandsfähig
- exzellente Landschaftspfleger
- genügsam
- erreichen ihr Höchstgewicht auf Gras-Futterbasis
- leichtkalbig
- fruchtbar
- langlebig
- friedfertig
- genetisch hornlos
- nicht selektive Fresser
- ausgestattet mit ausgeprägtem Mutterinstinkt
sie eignen sich für:
- extensive Ganzjahresfreilandhaltung
- für Grenzertragsböden
Haltungsbedingungen bei Galloways
Die Einzige, für Galloways artgerechte Haltungsform ist die extensive Mutterkuhhaltung.
Durch ihre Robustheit, Widerstandsfähigkeit und ihren ausgeprägten Mutterinstinkt eignen sich die Galloways besonders für die Ganzjahresfreilandhaltung.
Galloways bringen einen hohen Nutzen in der extensiven Flächennutzung. Die Zufütterung beschränkt sich auf die Wintermonate und besteht aus ca. 10 kg Heu pro Tier und Tag, ergänzt durch Stroh nach Belieben. Frisches Wasser und eine ausreichende Mineralstoffversorgung müssen sichergestellt werden.
Zum Schutz gegen extreme Witterung bieten sich natürliche Gegebenheiten wie Hecken oder Waldstücke an. Künstliche Bauten, wie Weideschutzhütten, fahrbare, überdachte Unterstände und Windschutzwände aus Strohballen können diese ersetzen.
Galloways eignen sich besonders für die Landschaftspflege zur Offenhaltung von landwirtschaftlich nicht genutzter Fläche. Im Einsatz in Naturschutzgebieten haben sie sich hervorragend bewährt. Die hornlosen und friedfertigen Rinder beweisen in vielen Betrieben ihren Nutzen in der gemeinsamen Nachbeweidung mit Pferden.