24. Landesfleischrinderschau in Tarmstedt 2019

Galloways im Ring am 13. Juli 2019
Fotograf: Heinrich Schulte

Mehr als 250 Schautiere im Wettbewerb. Hochpassionierte und engagierte Züchter, ganz stark motivierte Jungzüchter, eine gut besuchte Schau und entspannte Gesichter, weil es im Norden endlich einmal etwas regnete. Das sind die Stichworte zur Landesschau vom letzten Wochenende.

Bericht zur Rasse Galloway
Diejenigen Gallowayzüchter, die letztendlich die Landesschau beschickten, waren zweifelsohne motiviert und hatten ihre Tiere in einem breiten Feld auch gut auf die Schau vorbereitet. Für die teilnehmenden Beschicker, die Zuschauer und die Masterrind als Veranstalter, ist es allerdings etwas bedauerlich, dass gerade bei den Galloways überproportional viele Ausfälle zu verzeichnen waren. Das soll aber die Anerkennung für diejenigen, die vor Ort waren nicht schmälern.

In jeweils drei Richtklassen starteten die Bullen, die Kühe mit Kalb und die Rinder in Tarmstedt. Bei den Bullen gab es in diesem Jahr keinen Überflieger. Die aufgetriebenen Wettbewerber präsentierten sich eher in verschiedenem Exterieur. Mit einem soliden Auftritt punktete Carsten Haase aus Dinklage mit dem von Peter Gampenrieder aus Reichertshausen gezogenen Bacardi-Sohn Beethoven.

Dieser präsentierte sich ausgeglichen bemuskelt, mit harmonischen Körperübergängen und überdurchschnittlicher Länge. Den Reservesieg bei den Bullen holte sich die Zuchtstätte Harms-Wiegmann aus Sulingen mit dem Deinhard-Sohn Donnerhall aus dem Suletal, der mit viel Qualität der Rasse punktete. In der jüngsten Bullenklasse machte der Zuchtbetrieb Andreas Rasch aus Uelzen mit dem Quick-Sohn Quaterman auf sich aufmerksam. Dieser junge Bulle verbuchte seine Vorteile in den Merkmalen Rassetyp, Entwicklung und Länge.

Bei den Kühen siegte unangefochten die Ia-Vertreterin der jüngsten Klasse. Die Beluga-Tochter Queeny von Anke Wiechering-Sudmann holte sich schon 2018 den Siegertitel bei den Färsen und wiederholte das in diesem Jahr bei den Kühen. Eine überragende Ausgeglichenheit im Körperbau, eine ganz starke Korrektheit in der Bewegung und viel Qualität der Rasse zeichnen diese Ausnahmekuh aus.

Der Reservesieg bei den Kühen ging an die Zuchtstätte Harms-Wiegmann aus Sulingen für die Piet – Tochter Urelia aus dem Suletal, die selber viel Qualität der Rasse zeigte und darüber hinaus ein bestens entwickeltes Kuhkalb bei Fuß führte.

Die Ia-Kuh der ältesten Kuhklasse kommt aus dem Betrieb von Dr. Hajo Fritze aus Hagen im Bremischen. Sie überzeugte mit Rassetyp, Länge und harmonischen Körperübergängen, war aber den Siegerinnen im Fundament leicht unterlegen. Starke Ib-Kühe in den drei Altersklassen zeigten auch die Zuchtbetriebe Haase und Wiechering-Sudmann. Die Karl T121- Tochter Sahar zeigte sich im Exterieur sehr ausgeglichen und führte ein bestes Kuhkalb bei Fuß. Die Beluga-Töchter Lady Daisy und Highlight zeigten sich beide sehr kalibrig, rassetypisch, gut ausgelegt und ebenfalls mit guten Kälbern bei Fuß.

Bei den Rindern (Färsen) konnte sich der Zuchtbetrieb Haase ebenfalls den Siegertitel sichern. Die Observer-Tochter Lykke vom Kronenhof punktete mit viel Qualität der Rasse und guter Auslage in der Beckenpartie. Die Beluga – Tochter Queenella von Anke Wiechering-Sudmann errang den Reservesieg und hatte ihre Stärken in der Entwicklung, in der Länge und in den sehr guten Bewegungsabläufen.
Das Ia-Rind der jüngsten Altersklasse kommt aus dem Zuchtbetrieb von Gerhard Buck aus Stemwede. Die Earl-Tochter Sally zeigte sich sehr harmonisch in ihrer Entwicklung. Ein Top-Ib-Rind führte Gerhard Buck aus Stemwede mit der Earl-Tochter Mandy in der ältesten Klasse in den Ring. In der mittleren Altersklasse war es Dr. Hajo Fritze mit einer sehr gut entwickelten Earl-Tochter Finja und in der jüngsten Altersklasse belegte die Nala-Tochter Daisy, gezogen von Gordon Gocksch aus Herford und vorgestellt von Carsten Haase aus Dinklage, den zweiten Platz.

Die Masterrind freut sich über ihre aktiven Schaubeschicker der Landesschau 2019, wünscht sich aber für 2020 wieder einen etwas „härteren“ und umfangreicheren Wettbewerb. Die angereisten Freunde der Gallowayzucht hätten sicher gerne mehr gesehen und auch mehr verdient gehabt. Die unterschiedliche Kondition und Konstitution der aufgetriebenen Tiere ist sicher nur eine Momentaufnahme und war in Verden oder in Tarmstedt in der Vergangenheit so nicht zu beobachten. Zum 25. jährigen Tarmstedter Jubiläum in 2020 gibt es ausreichend Motivation mehr zu zeigen.

Ein großes Dankeschön gilt den angereisten Vertretern des Bundesrasseverbandes für ihre Wertschätzung vor Ort und für die umfangreichen Auszeichnungen für die verschiedenen Schaukategorien und für unsere Jungzüchter.

Friedrich Averbeck